Montag, 16. August 2010

I can haz old game? #1

Secret of Mana

Secret of Mana war mein allererstes Rollenspiel, deswegen fängt meine neue Retro-Reihe auch mit diesem zeitlosen Klassiker an.

 
Hersteller: Square
Publisher: Square (SNES)
Square Enix (Virtual Console)
Designer:

Koichi Ishii (Regiseur, Hauptspieldesign)
Hiromichi Tanaka (Produzent, Konzept/Systemdesign)
Nasir Gebelli (Hauptprogrammierung)

Musik: Hiroki Kikuta
Veröffentlicht:

24. November 1994 (EU)

Genre: Action-Rollenspiel

Handlung

Lange herrschte Frieden auf der Welt, doch das Böse schläft nicht. Drei Jungen aus einem Dorf suchen hoch über einem Wasserfall nach einem versteckten Schatz. Einer von ihnen stürzt den Wasserfall hinab und erholt sich wenig später von dem Sturz. Auf der Suche nach dem Weg nach Hause ruft ihn eine körperlose Stimme, die ihn zu einem in Stein steckenden Schwert führt. Als er dieses herauszieht ahnt er noch nicht, welchen bösen Mächten er dadurch wieder Tür und Tor geöffnet hat. Bei seiner Rückkehr ins Dorf wird dies durch das Auftauchen eines Riesenmonsters deutlich. Nach dem Sieg über dieses gibt sich der Ritter Victor die Ehre und weiht den Jungen in das Geheimnis des Schwertes ein, das er bei sich führt. Es handelt sich um kein geringeres als das Mana Schwert, mit dem der Held aus der Legende dem Land einst wieder den Frieden brachte. Doch es hat keine Kraft mehr und nun liegt es an dem neuen Helden es wieder aufzuladen. Aus Angst jedoch, es würden noch mehr Monster auftauchen, verbannen ihn die Bewohner aus dem Dorf.

Sein Weg führt den jungen Helden von nun an in die weite Welt hinaus. Er muss die acht Tempel der Welt besuchen, in dem die Mana Samen dem Schwert wieder zu alter Kraft verhelfen sollen. Inzwischen plant das Imperium die Reaktivierung der Mana Festung, die in alten Legenden schon einmal die Welt zerstören sollte. Auf seiner Reise begleiten den Helden mit der Zeit ein junges Mädchen, das auf der Suche nach ihrem Verlobten Hagen ist, und eine Koboldin, die an Amnesie leidet und mit den anderen beiden hofft ihr Gedächtnis wieder zu erlangen. Zusammen treten sie ein Wettrennen mit dem Imperium an, das versucht, die acht Siegel der Mana Samen zu brechen, um die Mana Festung wieder auferstehen zu lassen. Der schwarze Zauberer Tantalus hat jedoch andere Pläne und stellt sich dem Trio ebenfalls in den Weg und versucht dabei an einen neuen Körper zu gelangen. Er manipuliert dabei geschickt den Imperator um seinem Ziel schneller nahe zu kommen und dabei auch die Mana Festung unter seine Kontrolle zu bringen.

Als sich der Imperator mit Tantalus als seine Rechte Hand in Sicherheit wiegt und die acht Siegel gebrochen sind, hintergeht dieser ihn und beansprucht die Mana Festung für sich. Das Trio reist zum Nebelvulkan um dort den Manabaum aufzusuchen, die Quelle aller Energien der Welt. Doch Tantalus erwartet sie schon und zerstört den Manabaum mit Hilfe der Festung. Als sie bewusstlos vor den Trümmern des Manabaums liegen weckt eine Stimme den jungen Helden: Bald werden sich alle Monster der Welt zu einer tobenden Bestie formieren, die die Mana Festung zerstören soll. In dem Chaos durch den Mana Drachen wird aber auch die Welt ein Ende finden. Einzig das Mana Schwert kann die Bestie bezwingen und das Land retten, wie einst der Vater des Helden. Zusammen machen sich der Held, das Mädchen und die Koboldin auf Tantalus’ Treiben ein Ende zu setzen, den Mana Drachen zu bezwingen und die Zerstörung der Welt zu verhindern.

Doch zu welchem Preis...?

Entwicklung

Was viele vielleicht nicht wissen: Secret of Mana sollte ursprünglich für das SNES CD-Addon “Play Station” erscheinen. Nachdem allerdings der Vertrag zwischen Nintendo und Sony geplatzt ist und das Add-on gecancelt wurde, musste das Spiel stark im Umfang gekürzt werden, um noch auf eine normale Kassette zu passen.

Ein Großteil des Plots, der durch Dialoge vermittelt werden sollte ist leider aufgrund technischer Einschränkungen ein Fall für die Akte “Lost in Translation”, aber dennoch Inhaltlich korrekt und stimmig, wenn auch manchmal unfreiwillig komisch.

Musik

Die Musik in Secret of Mana war für die damalige Zeit so vielfältig und mitreißend wie kein anderes Spiel. Oft hab ich mich selbst dabei ertappt, wie ich im Affekt die Titelmelodie mit feuchten Augen mitgesummt habe oder die Bossmusik mich in einen richtigen Kampfrausch versetzt hat.

Eine Auswahl an Musik aus Secret of Mana mit ein bisschen Gameplay

Ich erlebte dieses verblüffende Spiel kurz vor Veröffentlichung der Playstation und in diesem Bezug passt es als Schwanengesang der 16-Bit-Ära. […] Die Musik gehört wahrscheinlich zum Besten, was man irgendwo hören kann, geschweige denn auf dem SNES.

Damo: Mean Machines

Gameplay

Secret of Mana war seinerzeit das erste Action-Rollenspiel das man zu dritt spielen konnte. Mit Hilfe eines Multitaps und zwei Freunden konnte man das Abenteuer zu dritt bestreiten. Auf der Virtual Console geht das freilich simpler, da man entweder Classic Controller oder GameCube Controller nutzen kann. Spielt man hingegen alleine kann man zwischen jeder Figur wechseln – vorausgesetzt sie lebt noch. Den Mädchen kommt dabei eine besondere Aufgabe zuteil: sie können als einzige Zauber einsetzen. Das Mädchen ist für Heilung und Defensive zuständig, die Koboldin für Angriffszauber.

Da kein Kampf ohne Wunden ausgetragen wird hat man in jeder Stadt die Möglichkeit sich für eine Nacht einen Schlafplatz zu mieten um frisch gestärkt wieder weiterzuziehen. Hervorzuheben ist das Levelsystem von Secret of Mana bei dem nicht nur die Figuren selbst, sondern auch Waffen und Zauber einen Level besitzen. Die Maximallevel der Waffen orientieren sich an den von Bossen gesammelten und in Schmieden eingearbeiteten Orbs, die Level der Zauber an der Anzahl der aktivierten Mana Samen. Mit stärker aufgelevelten Waffen werden mehr aufgeladene Angriffe dieser Waffe möglich, um immer größeren Schaden anrichten zu können. Auf der Reise steigt das Zauberrepertoire stetig durch das Verbünden mit Mana Geistern an. Zaubern verbraucht MP (Magie Punkte).

Kämpfe finden in Echtzeit statt, das bedeutet, dass sich der Spieler als auch die Gegner frei auf dem Feld bewegen und jederzeit Angreifen können. Nach jedem Angriff muss die Figur eine kurze Zeit warten, um wieder zu Kräften zu kommen (eine Anzeige am unteren Rand zählt bis zu 100 %) um wieder mit voller Kraft zuschlagen zu können oder damit zu beginnen, die Waffe mit gedrücktem Angriffsknopf aufzuladen. Ebenfalls wenn man alleine Spielt übernimmt eine künstliche Intelligenz die Steuerung der beiden anderen Figuren und man kann festlegen, wie aggresiv diese dann vorgehen sollen. Allerdings kommt diese KI mit manchen Waffen in bestimmten Szenarien nicht so ganz klar und man muss doch selbst ran, weil die Reichweite der Lanze mal wieder falsch eingeschätzt wird.

Sollte es einen dann doch mal umhauen ist noch nicht aller Tage Abend. Man übernimmt automatisch die Steuerung der nächsten freien Figur und hat die Chance – Items/Zauber vorausgesetzt – den gefallenen Mitstreiter wiederzubeleben. Alternativ reicht auch der Besuch im Hotel oder der Sieg über einen Boss; letzteres sollte aber nicht zur Gewohnheit werden. Sind alle drei Figuren “hinüber” heißt es GAME OVER und man kann wieder vom letzten Speicherstand aus einsteigen. Oft speichern ist also nicht verkehrt. Auch ein Trick um Heilitems zu sparen: Bei jedem Level-up hat eine noch lebende Figur wieder volle Lebensenergie. Auch das Tragen und Erneuern von Ausrüstung (Rumpf, Arm, Kopf) ist essenziell. Je weiter man kommt, desto stärkeren Gegnern wird man sich stellen und man sollte demnach auch mehr einstecken können.

Um sich schnell durch die Welt von Secret of Mana bewegen zu können kann man auf Kanonen zurückgreifen oder später auch auf Lufti, einen Drachen den man als Welpe findet und mit dem man später herumfliegen kann.

Vermächtnis

Obwohl es heute Spiele gibt die Secret of Mana bei weitem übertrumpfen mögen bleibt es ein nahezu zeitloser Klassiker der Videospielgeschichte. Es war zudem eines der wenigen Action-Rollenspiele das sich bis heute noch in diversen Chartlisten hält und allein in DACH einen so großen Kultstatus erreicht hat, der Fans dazu veranlasst über jede technische Neuerung hinwegzusehen und sich in die 16-Bit Welt von Secret of Mana ziehen zu lassen. Es soll sogar Fans geben, denen das Spiel nach zig Durchläufen schon so langweilig geworden ist, dass sie es durch einen Hack absurd schwer gemacht haben. Auch ich bin immer wieder für ein Spiel zu haben und obwohl ich es weiß Gott wie oft schon durchgespielt habe, die Dialoge beinahe auswendig kann, Vorhersagen kann unter welchen Umständen ein paar Kisten erscheinen und den Spielverlauf bis ins kleinste Detail wiedergeben kann werde ich dieses zeitlosen Klassikers wohl niemals müde.

Pictures and Music © Square Enix

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